Der 17-jährige Justin Engel sorgt weiter für Furore. Beim ATP-Turnier von Stuttgart zog der Nürnberger mit einem überzeugenden 6:4 und 6:4 gegen den US-Amerikaner Alex Michelsen - aktuell Platz 35 der Weltrangliste - ins Viertelfinale ein. Es ist das erste Mal, dass Engel im Viertelfinale eines ATP-Turniers steht. In der Runde zuvor hatte er den australischen Qualifikanten James Duckworth bezwungen. Nächster Gegner ist am Freitag der kanadische Weltranglisten-29. Felix Auger-Aliassime.
"Mega" und "unglaublich" fühle sich dieser Sieg an, sagte Engel. Er sei anfangs "sehr nervös", dann aber in einer Art "Tunnel" gewesen, erklärte er. Der Franke ist am Killesberg mit einer Wildcard gestartet.
Jüngster Rasen-Viertelfinalist seit Boris Becker
Engel bestreitet auf dem Stuttgarter Weissenhof sein erstes Rasenevent im Profibereich - und schreibt dabei direkt Tennis-Geschichte. Seit Boris Beckers Triumph in Wimbledon vor 40 Jahren ist er der jüngste Spieler, der auf diesem Belag ein ATP-Viertelfinale erreicht. Es sei "schön, so etwas zu hören", sagte Engel. In erster Linie wolle er aber "einfach Tennis spielen, Spaß haben auf dem Platz" und sein "Ding durchziehen". Vom aktuellen Weltranglistenplatz 281 wird die deutsche Zukunftshoffnung auf jeden Fall weiter nach oben klettern.
Engel hat seit seinem 17. Geburtstag schon einige Schallmauern durchbrochen: Im November krönte er sich im kasachischen Almaty zum jüngsten Sieger eines Tourmatches seit Carlos Alcaraz 2020. Beim ATP Turnier in München setzte er sich gemeinsam mit dem Münchner Youngster Max Rehberg überraschend gegen das erfahrene Duo Marcel Granollers/Horacio Zeballos (Spanien/Argentinien) in zwei Sätzen durch. Im Mai besiegte er Jan-Lennard Struff beim ATP-Turnier in Hamburg ebenfalls in zwei Sätzen. Und Engel ist erst der zweite 17-Jährige, der auf allen Belägen - Sand, Hartplatz und nun Grass - ein ATP-Spiel gewinnen konnte. Sein einziger Vorgänger: Ausgerechnet Engels großes Idol Rafael Nadal.
Starker erster Aufschlag - Engel zeigt in Stuttgart seine Klasse
Auch gegen Michelsen, immerhin die Nummer 35 der Welt, präsentierte sich Engel erstaunlich stabil. Bei eigenem Aufschlag gab sich der Deutsche keine Blöße und musste im gesamten Match keinen Breakball abwehren. Wenn der erste Aufschlag kam, machte Engel zu 100 Prozent den Punkt - eine überragende Quote. Seinem Gegner wiederum nahm er in beiden Sätzen schon früh jeweils einmal den Aufschlag ab. Nach 1:17 Stunden Spielzeit war der nächste Coup des Youngsters perfekt.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!