Das Nations League Finale in der Münchner Fußball-Arena zwischen Portugal und Spanien ist vom Tod eines Fans überschattet worden. Ein Sprecher der Polizei berichtete in der Nacht zum Montag, dass ein Mann vom Mittelrang auf eine Treppe im Unterrang gestürzt sei. Der Mann sei noch vor Ort gestorben.
Polizei geht von Unfall aus
Die Polizei habe wie immer in solchen Fällen die Ermittlungen übernommen und die Kriminalpolizei sei vor Ort, sagte der Sprecher noch in der Nacht. Inzwischen hätten die Beamten Videos aus dem Stadion gesichtet und sähen zum jetzigen Zeitpunkt keinen Grund, von einem Fremdverschulden auszugehen, teilte ein Polizeisprecher am Montagvormittag mit. Die Ermittlungen dauerten jedoch an, hieß es.
Wie der Zuschauer in der ersten Halbzeit der Verlängerung über die Balustrade etwa acht Meter nach unten stürzen konnte, blieb zunächst ungeklärt. Der Mann kommt laut Polizeiangaben aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen.
Unglück während Verlängerung
Zahlreiche Rettungskräfte, Ordner und Polizisten waren während der Partie in den Bereich der Pressetribüne geeilt, in den die Person gestürzt war. Entsetzt riefen Augenzeugen weitere Rettungskräfte herbei. Mit einer Plane als Sichtschutz wurde der Bereich abgedeckt, in dem Ärzte um das Leben des Fans kämpften.
ARD-Reporter Philipp Hofmeister kommentierte das Spiel und erlebte den Sturz aus wenigen Metern Entfernung. Bereits vor dem tragischen Unglück war ihm und seinen Kollegen aufgefallen, dass viele Fans sehr nah am Geländer lehnten, sie seien wegen ihrer Lautstärke auch immer wieder auf den Reportagen zu hören gewesen. "Es waren dann sehr, sehr schnell sehr viele Sanitäter vor Ort auf der Pressetribüne. Sichtschutz wurde aufgespannt und man hat alles getan, um das Leben dieses Fans noch zu retten. Am Ende leider vergeblich", erzählt Hofmeister.
In der Verlängerung bekamen die Stars von Portugal und Spanien von diesem Notfall dem Augenschein nach nichts mit. Ähnlich sah es bei der Siegerehrung für das Team von Portugals Superstar Cristiano Ronaldo aus.
Beileidsbekundungen von Spanien und Portugal
Vor den Pressekonferenzen erreichte die tragische Nachricht aber auch die Mannschaften, die in ihren Statements über den toten Anhänger sprachen. "Wir trauern um den verstorbenen Fan. Das ist eine extrem traurige Nachricht", sagte Portugals Nationaltrainer Roberto Martínez nach dem Titelgewinn durch den Sieg im Elfmeterschießen.
Auch der spanische Nationaltrainer Luis de la Fuente gedachte nach dem Finale dem Anhänger. "Bevor wir mit den Fragen loslegen, möchte ich mein Beileid aussprechen, weil heute ein Fan auf den Zuschauerrängen gestorben ist. Mein Beileid an die Familie", sagte der 63-Jährige zu Beginn der Pressekonferenz.
Die Europäische Fußball-Union UEFA betonte in ihrem Statement, dass man in dieser schweren Zeit mit den Gedanken bei den Angehörigen sei. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) drückte an Pfingstmontag sein Mitgefühl aus. "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen und Freunden des Fußball-Fans, der im Rahmen des Nations League Finals in München gestern ums Leben gekommen ist", schrieb der Verband in den sozialen Medien: "Dieser Vorfall macht uns unfassbar traurig."
Trotz der Bemühungen der Rettungskräfte sei die Person kurz nach Mitternacht gestorben, hieß es von Verbandsseite.
Mit Informationen von dpa und SID
Im Video: Nations-League-Finale von Todesfall überschattet
Das Nations-League-Finale in München ist von einem tragischen Todesfall überschattet worden.
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