Bayern 2

     

BR Franken Concerto bavarese Fränkische Komponisten

Nacht auf heute, 18.06.2025
00:10 bis 02:00 Uhr

BAYERN 2

Horst Lohse: "Bamberg Symphony" (Bamberger Symphoniker: Horst Stein); Wolfgang Hildemann: Danza (Eduard Brunner, Klarinette; Ernst Gröschel, Klavier); "Macht hoch die Tür" (Windsbacher Knabenchor: Hans Thamm); "Suoni serale XI/XII" (Frank Michael, Hanna Patzelt, Ehart, Winfried Meier-Ehrat, Flöte); Fantasie und Rondo (Sophie Hagemann, Violine; Ernst Gröschel, Klavier); "Pompejanis ubique salutem" (David Smeyers, Klarinette, Bassetthorn); Dieter Buwen: "Die Sephiroth" (Günter Priesner, Saxofon; Dieter Buwen, Orgel); Uwe Strübing: "Artotop", op. 100 (Nürnberger Symphoniker: Alexander Shelley)


2025 jährt sich im Juni sein Geburtstag zum 100. Mal und im August sein Todestag zum 30. Mal: Wolfgang Hildemann, ein Komponist, Dirigent, Organist und Musikerzieher, der viele Jahre seines Lebens mit Franken verbunden war. Geboren wurde er am 17. Juni 1925 in Eger, dem tschechischen Cheb, gestorben ist er am 25. August 1995 in Düsseldorf. Wolfgang Hildemann stammte also aus dem Sudentenland, in seinem Fall aus dem heutigen Grenzgebiet zwischen Oberfranken in Bayern und der Region Karlsbad in Tschechien. Wie viele sudetendeutsche Musiker seiner Zeit studierte er an der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag - Orgel bei Anton Nowakowski, Dirigieren bei Joseph Keilberth und Komposition bei Fidelio Finke, bei dem auch Willy Spilling, der erste Leiter der Musikabteilung im Studio Nürnberg des Bayerischen Rundfunks, in die Lehre ging. Nach dem Krieg setzte Wolfgang Hildemann sein Studium am Nürnberger Konservatorium fort und schloss es 1952 mit dem Kapellmeisterexamen ab. Bereits 1946 begann er seine Tätigkeit als Musikerzieher beim gerade gegründeten Windsbacher Knabenchor. 1962 wechselte er an die Odenwaldschule Ober-Hambach in Hessen, 1969 an das Hugo-Junkers-Gymnasium im nordrhein-westfälischen Rheydt, wo er bis zu seiner Pensionierung 1990 blieb. Außerdem wirkte er als Dozent für Kirchenmusik und Komposition an der Fachhochschule Niederrhein in Mönchengladbach und war viele Jahre Leiter der Fachgruppe Musik der Kunstgilde Esslingen. Für sein kompositorisches Schaffen wurde er 1974 mit dem Johann-Wenzel-Stamitz-Preis und 1979 mit dem Kompositionspreis der Stadt Düsseldorf ausgezeichnet. Wolfgang Hildemanns Werkverzeichnis umfasst Chorkompositionen (darunter Lieder und Kantaten), Orgelmusik, Orchesterwerke sowie Ensemble- und Kammermusik - das Ganze gekennzeichnet durch eine freie Handhabung der Zwölftontechnik, melodische Intensität und rhythmische Raffinesse. Unsere Concerto-bavarese-Ausgabe präsentiert den mit „Danza“ überschriebenen zweiten Satz der 1958 entstandenen Klarinettensonate, der mehr nach Strawinsky als nach Schönberg klingt, außerdem eine kontrapunktisch kunstvoll aufgefächerte Bearbeitung des Kirchenliedes „Macht hoch die Tür“ für den Windsbacher Knabenchor sowie zwei weitere Kammermusikwerke: die „Suoni serale XI/XII“ (Abendklänge), eine Suite für drei Flötisten und vier Flöten (Piccolo, Alt, Bass und Subbass) sowie das Melodram „Pompejanis ubique salutem“ für Klarinette (bzw. Bassetthorn) und Sprecher, der antike pompejanische Inschriften - zum Teil in derber Sprache - rezitiert.